Manifestor-Kinder

Wenn du das Gefühl hast, dein Kind ist anders als andere Kinder, es ist schwerer zugänglich, lässt sich nichts sagen und ist unkontrollierbar, dann ist es vielleicht ein Manifestor. Hier kannst du mit den Geburtsdaten deines Kindes ein Human Design Chart erstellen und herausfinden, welcher Typ es ist. 

Manifestoren sind eine alte Art. Sie bringen Autonomie und Führungspotenzial mit sich. In früheren Zeiten, so sagt man, waren sie Könige, Pharaonen oder Hohepriester. Sie standen in der Hierarchie ganz oben und hatten die Aufgabe, die Welt zu manifestieren, in der wir heute leben. Als genetischer Typ sind sie im Abendrot ihres Lebens. Heute sind sie von der Verantwortung, die Welt anzuführen, befreit. Unsere Welt entfernt sich zunehmend von den alten hierarchischen Strukturen und somit darf der Manifestor ein neues Wirkungsfeld und eine neue Rolle finden.

Die Aura von Manifestoren ist geschlossen und autark. Man kann nicht leicht erkennen, was im Inneren dieser Menschen vor sich geht. Sie bewegen sich auf eine Weise durchs Leben, die für die meisten Menschen nicht möglich ist. Schon als Kinder sind sie unabhängig. Von Erwachsenen brauchen sie Zuneigung, Ressourcen und viel Freiraum. Alles andere kommt von ihnen selbst. 

Manifestoren sind nicht hier um auf andere zu reagieren und von ihnen beeinflusst zu werden, sondern um eine verändernde Wirkung auf ihre Umgebung zu haben. Sie interessieren sich weniger für sich selbst, sondern mehr für die Sache, die sie erschaffen wollen – und dafür, welche Auswirkung sie damit auf ihre Mitmenschen haben. Die größte Freude entsteht in ihnen, wenn sie wirkungsvoll handeln können. Sie sind reine Macher und wollen nur ungebremst tun.

Die Eltern spüren unbewusst, dass sie an ihr Kind nicht herankommen. Dass mit diesem Kind nicht die gleiche Verbundenheit hergestellt werden kann, wie es mit anderen Kindern einfach passiert. Da es nicht empfänglich für die Impulse der Eltern ist, sondern von Natur aus nur den eigenen Impulsen folgt, kann es schwierig sein, eine Verbindung aufzubauen. Irgendwann geben die Eltern ihre Versuche, das Kind zum Reagieren zu bringen auf und überlassen es sich selbst. Einerseits ist das gut, denn so bekommt es die Möglichkeit, unbeeinflusst aus sich selbst heraus zu handeln. Wenn die Eltern spüren, dass sie nicht die gleiche Verbindung wie zu anderen Kindern aufbauen können und dass dieses Kind die Eltern scheinbar nicht braucht, kann es andererseits aber auch dazu führen, dass es nicht mehr die Fürsorge, Liebe und Unterstützung bekommt, die jedes Kind braucht. Trotz ihrer unabhängigen Natur sind Manifestor-Kinder sehr sensibel und auf wohlmeinende Unterstützer angewiesen.

Da sie eine abweisende Aura haben, werden sie irgendwann die Ablehnung anderer Kinder spüren. Sie werden aber auch erleben, dass sich andere Kinder ihren Initiativen begeistert anschließen und dabei sein wollen. Diese Polarität von Ablehnung und Anziehung bleibt dem Manifestor ein Leben lang erhalten. Die Eltern haben die Möglichkeit, schon in der Kindheit dieses Menschen den Grundstein für ein gesundes Sozialverhalten und ein gesundes Selbstwertgefühl zu legen.

„Als Kinder sind Manifestoren zarte Blumen oder seltene Orchideen die besondere Pflege entsprechend ihres Designs brauchen. Sie brauchen Freiheit und weite offene Räume in ihren Beziehungen und ihrem Leben. Eltern eines Manifestor-Kindes sollten wissen, dass ihr Kind den anderen Kindern wahrscheinlich Jahre voraus ist. Sie sollten sorgfältig beachten, welche Art von Erziehung dieses Kind benötigt. Diese Kinder gehören nicht unbedingt in eine Standard-Schule, die Eltern müssen den richtigen Nährboden für diese Rarität finden.“ (Richard Rudd)

Manifestor-Kindern soll gezeigt werden, dass sie genau richtig sind, so wie sie sind. Dass ihre seltene Fähigkeit des Manifestierens etwas Besonderes ist. Manifestoren sind nicht dazu da, um sich anzupassen und mitzumachen. Spätestens dann, wenn sie in die Schule kommen, zeigt sich oft, dass es ihnen schwerfällt, sich einem vorgegebenen System unterzuordnen. Sie haben das Potenzial, Vorreiter, Visionäre oder Anführer zu sein. Um dieses Potenzial leben zu können, braucht es liebevolle und mutige Eltern, die dieses Wesen in seiner Entfaltung unterstützen.

Da Manifestoren eine Minderheit sind (9% der Menschheit), leben sie oft mit Menschen zusammen, die selbst keine Manifestoren sind.  Von Beginn ihres Lebens an beobachten Manifestor-Kinder in ihrer Umgebung, wie die meisten Menschen einfach darauf warten, dass die Dinge auf sie zukommen. Der Großteil der Menschheit ist tatsächlich so veranlagt, für die Möglichkeiten empfänglich zu sein, die das Leben an sie heranträgt. Sie sind offen dafür, von außen in Aktivitäten initiiert zu werden, da sie davon abhängig sind. Ihr natürlicher Modus ist daher zu warten, dass von außen etwas kommt. Manifestoren beobachten das bei ihren Mitmenschen und passen sich an dieses Verhalten an. Sie versuchen es mit der gleichen Lebensstrategie. Da die Aura eines Manifestors jedoch nicht empfänglich und anziehend ist, funktioniert diese Strategie für sie nicht. 

Wenn Manifestoren etwas in ihrem Leben haben wollen, müssen sie es selbst initiieren. Wenn sie es nicht selbst in die Hand nehmen, geschieht entweder gar nichts, oder das Falsche.

Mutig die Initiative ergreifen

Manifestor-Kinder sollen ermutigt werden, die Initiative zu ergreifen. Für andere Kinder ist es natürlich und gesund, für Vorschläge von außen offen zu sein. Sie warten darauf, dass die Welt Angebote an sie heranträgt, auf die sie reagieren können. Auf Manifestor-Kinder trifft dies nicht zu. Sie müssen nicht von außen aktiviert werden. Die kreativen Impulse entstehen in ihnen selbst, unabhängig von anderen. Sie warten nicht auf das Außen, sondern sind selbst Impulsgeber. Sie haben die Fähigkeit, andere Menschen in Aktivitäten zu initiieren. Sie sind der Zündfunke. Sie ergreifen die Initiative und andere machen mit. Manifestor-Kinder müssen darin unterstützt und bestärkt werden den ersten Schritt zu tun. 

Für ein Manifestor-Kind ist es verwirrend, wenn es auf das reagieren soll, was einem die anderen anbieten. Es ergibt keinen Sinn. Denn es tut von Natur aus nur das, was es in sich schon weiß tun zu wollen. Es wartet nur auf den eigenen inneren Impuls. Vorschläge von außen lenken es davon ab. Daher funktioniert es für ein Manifestor-Kind nur so, dass man ihm Möglichkeiten wie etwa Spielsachen in den Raum legt. Es wird von selbst das nehmen was es braucht und damit machen was es möchte. Alles was es braucht sind Möglichkeiten, die es von selbst aufgreifen kann und viel Bewegungsfreiraum, um ungehindert seinen kreativen Impulsen zu folgen. Dann werden die Eltern erstaunt sein, was aus ihrem Kind so alles herauskommt! Sie werden von der Originalität beeindruckt sein.

Erwachsene gehen davon aus, dass Kinder animiert werden wollen. Man reicht ihnen Spielsachen und stimuliert sie so lange damit, bis eine Reaktion kommt. Wenn das Manifestor-Kind nicht reagiert glauben die Erwachsenen, mit dem Kind stimmt etwas nicht. Es wird von Anfang an dazu konditioniert, auf Vorschläge von außen zu reagieren. Dabei sollte es dazu ermutigt werden, den eigenen Impulsen zu vertrauen und die Initiative zu ergreifen. Es ist gut, wenn die Erwachsenen wissen, dass dieses Kind nicht hier ist, um zu reagieren. 

Suche im Außen

Manifestor-Kinder wissen von selbst, was sie tun möchten. Vorschläge von außen zu bekommen, zeigt ihnen nur, dass das was sie wissen nicht relevant ist. Dass es darum nicht geht. Es zeigt ihnen, dass sie nicht bereits in sich tragen, was sie tun möchten, sondern im Außen danach suchen müssen. So beginnen sie, ein Leben zu kreieren, das nicht Ihres ist. Sie leben alles Mögliche, nur nicht das, was sie eigentlich in sich spüren.

Diese Suche im Außen kann endlos sein. Nichts was von außen an sie herangetragen wird stimmt für sie. Sie entfernen sich nur immer weiter von sich selbst. Die Kraft vieler Manifestoren ist verkümmert und eingeschlafen. Sie glauben nicht an sich selbst, dabei war alles was sie brauchen immer schon in ihnen. Aber sie haben gelernt genau das abzulehnen, weil sie erfahren haben, dass sie damit anders sind als andere, dass es sie zum Außenseiter macht. Sie sehnen sich nach Zugehörigkeit und deswegen geben sie genau das auf, was sie so besonders macht. Sie geben das auf, was für sie stimmt, weil sie die gleiche Verbundenheit haben möchten, die sie bei anderen Menschen beobachten.

Aber nur, wenn sie ihren eigenen inneren Impulsen folgen und aus dem heraus die Initiative ergreifen, können sie von anderen mit ihrer wahren Natur wahrgenommen werden und nur so können sich jene Menschen in ihrem Leben finden, von denen sie auch wirklich gemocht und geschätzt werden. Ein Manifestor ist nicht dazu verdammt, alleine durchs Leben zu gehen. Auch für ihn ist Freundschaft und Liebe möglich. Dies kann aber nur dann entstehen, wenn er sich mit seiner wahren Natur zeigt.

Aura schützen / auf Energie achten / alleine schlafen

Idealerweise schlafen Manifestor-Kinder, sobald sie alt genug und bereit dazu sind, in ihrem eigenen Zimmer, das sie nicht mit ihren Geschwistern teilen müssen. Sie können zwar sehr kraftvoll und energetisch auftreten, anders als bei Generator-Kindern ist ihre Energie aber schnell wieder verbraucht. Generator-Kinder sollen ihre Energien ganz verbrauchen und erst dann schlafen gehen, wenn sie erschöpft ins Bett fallen. Auch wenn dies erst spät am Abend ist. Für sie ist es gesund, sich bis zur Erschöpfung auszupowern. Die Lebensenergie aus ihrem kraftvollen Sakral-Motor muss verbraucht werden, damit ein erholsamer Schlaf möglich ist. Am nächsten Tag sind sie wieder voll mit Energie.

Manifestoren haben keinen Sakral-Motor. Sie haben nicht die Energie, um dauerhaft zu tun. Durch ihr offenes Sakral-Zentrum nehmen sie aber ständig die Energie von Generatoren auf. Sie fühlen sich dadurch energiegeladen, aber es ist nicht ihre eigene Energie. Es kann ihnen leicht passieren, dass sie weit über ihre Grenzen hinausgehen und – von der Sakral-Energie ihrer Umwelt angetrieben – nicht spüren, wann es genug ist und sie sich erholen müssen. Kinder können das noch leichter wegstecken. Wenn ein Manifestor aber nicht schon als Kind lernt, rechtzeitig Pausen zu machen, dann wird damit ein Muster etabliert, das im Erwachsenenalter bis zum Burn-Out führen kann.

Um dem vorzubeugen und von Anfang an einen gesunden Einsatz der eigenen Energie zu lernen ist es hilfreich, wenn sich das Manifestor-Kind über Nacht ganz von den Energien der Generatoren erholen kann. Es sollte daher nicht unmittelbar neben einem Generator schlafen, sondern zumindest ein paar Meter Abstand haben. Zudem wollen die Generator-Geschwister möglicherweise länger aufbleiben. Für ein Manifestor-Kind ist es extrem förderlich, wenn frühe Schlafenszeiten eingeführt werden. Die Eltern sollten gut darauf achten, wann die Energie des Kindes erschöpft ist. Das Kind merkt es vielleicht nicht.

Nicht nur nachts braucht es viel Erholung, sondern auch tagsüber. Es ist wichtig zu verstehen, dass Manifestoren nicht dauerhaft aktiv sind und es für sie ganz natürlich und gesund ist, immer wieder ausgedehnte Pausen zu machen. Es kann lange Phasen des Nichts-Tuns geben, bevor aus dem Kind ein neuer Handlungsimpuls kommt. Die Handlungen sollten immer aus ihm selbst kommen. Es soll darin bestärkt werden, dass Phasen des Nichts-Tuns gesund und vollkommen in Ordnung sind.

Strategie Informieren / um Erlaubnis fragen

Jeder der vier genetischen Typen hat eine eigene Lebensstrategie, durch die sich seine Natur auf die richtige Weise und ohne Widerstand ausdrückt. Die Strategie des erwachsenen Manifestors ist es, seine Umgebung darüber zu informieren was er tun wird, bevor er die Initiative ergreift und handelt. 

Wenn ein Manifestor handelt, werden neue und oft unumkehrbare Tatsachen geschaffen – etwas wird manifestiert. Andere Menschen können nur schwer erkennen, was im Inneren seiner geschlossenen Aura vor sich geht. Sie haben das Gefühl, dass dieser Mensch unberechenbar ist und wissen nie, was als Nächstes passieren wird. Sie wissen aber, dass es sich auf ihr Leben auswirken wird und das kann Angst machen. Daher bringen sie dem Manifestor Widerstand entgegen und versuchen, ihn zu kontrollieren.

Viele Manifestoren wurden für ihre Unabhängigkeit und Unberechenbarkeit in ihrer Kindheit bestraft. Nicht wenige von ihnen haben es erlebt, dass sie mit harten Maßnahmen bis hin zur Gewalt in die Schranken gewiesen wurden – um das unkontrollierbare Wesen unter Kontrolle zu bringen. Für einen Manifestor gibt es nichts Schlimmeres als kontrolliert zu werden. Wenn sich ein Manifestor-Kind in solch einer Situation wiederfindet, wird es entweder rebellieren oder Wege finden, heimlich zu tun was es möchte. Damit isoliert es sich und lernt nicht, andere Menschen in seine Initiativen mit einzubeziehen.

Das gesprochene Wort ist für den Manifestor der Ausweg aus seinem sozialen Dilemma. Indem er lernt, andere Menschen über seine Vorhaben zu informieren, wissen diese, was von ihm kommen wird und können zur Seite gehen oder sein Vorhaben unterstützen. Für den erwachsenen Manifestor bedeutet informieren nicht, um Erlaubnis zu fragen. Beim Manifestor-Kind ist dies anders. Einem Manifestor-Kind ist sehr geholfen, wenn man ihm gute Manieren beibringt. Es soll verstehen, dass es einen Sinn hat und ihm selbst hilft, wenn es nicht einfach aus dem Haus geht, sondern vorher fragt, ob es das darf. Dann kann gemeinsam vereinbart werden, wie weit es sich vom Haus entfernen darf und wann es wieder zurückkommen soll. So kann es die Erfahrung machen, dass es seinen eigenen Impulsen folgen kann, ohne nachher dafür bestraft zu werden.

Manifestor-Kinder können anderen Kindern weit voraus sein und sollten eigentlich wie Erwachsene behandelt werden. Es soll respektiert werden, dass sie selbst wissen, was sie tun möchten, und es auch ohne die Hilfe anderer einfach tun können. Da sie aber Kinder sind, muss man ihnen Grenzen setzen, um sie zu schützen. Ein Manifestor-Kind ist durchaus in der Lage einfach aus dem Haus zu gehen und die Nachbarschaft oder den nahegelegenen Wald auf eigene Faust zu erkunden. Es weiß aber nicht, dass es auf der Straße Autos gibt oder man sich im Wald verlaufen kann.

Daher muss man ihm beibringen, um Erlaubnis zu fragen, bevor es etwas tut. Man muss ihm genau erklären, warum das notwendig ist. Denn dieses Kind ist so unabhängig, dass es nicht versteht, warum es von anderen eingeschränkt wird. Wenn man ihm erklären kann, welche Vorteile und welchen Nutzen es hat, um Erlaubnis zu fragen, wird es einverstanden sein und mitmachen. Die Aufgabe der Eltern ist es, diesem Kind beizubringen, auf seine Umwelt einzugehen, sich mit den Mitmenschen zu arrangieren, ohne aber die eigene Kraft dabei aufzugeben.

Zorn / Friede

Wenn ein Manifestor daran gehindert wird, aus seiner eigenen Initiative zu leben, entsteht Zorn in ihm. In vielen Manifestoren wächst im Untergrund ein immer größerer Zorn heran. Sie sind wütend auf die Welt, weil diese sie ständig davon abhält, ihre freie und unabhängige Natur auszuleben.

Die wahre Natur eines Manifestors ist aber nicht Zorn, sondern Friede. Führt ein Manifestor ein Leben als er selbst, dann strahlt er Friede aus. Die Strategie des Informierens, oder bei Manifestor-Kindern das um Erlaubnis fragen ist der Weg, der aus dem Zorn heraus und in den Frieden führt.

So kannst du dein Kind unterstützen:

  • Stelle ihm möglichst wenig Fragen – informiere es stattdessen über alles das, was relevant ist – Informationen, die nicht relevant sind, kannst du dir sparen – Manifestoren möchten ihre Energie effizient einsetzen. Bringe ihm bei, dass es andere darüber informieren soll, was es tun möchte.
  • Versuche nicht, es zum Reagieren zu bringen.
  • Erkenne an, dass dein Kind autonom ist.
  • Dieses Kind interessiert am meisten, welche Wirkung es auf andere hat. Reagiere auf das, was es an dich heranträgt. Du gibst ihm damit wertvolles Feedback über die Auswirkungen seiner Handlungen.
  • Vereinbare mit ihm räumliche und zeitliche Grenzen, lass es innerhalb dieser Grenzen frei und ungestört seinen kreativen Impulsen nachgehen.