Die Einsamkeit des Manifestors

Meine persönliche Wahrnehmung über den Weg des Manifestors, aus der Sicht einer 6/2 Manifestorin mit 10 Jahren Dekonditionierungs-Prozess und Selbstbeobachtung.

Wie der Manifestor sich selbst lebt

Um sich selbst zu realisieren, muss sich der Manifestor vom Einfluss anderer Menschen abschirmen. Mit seiner geschlossenen Aura und nach außen drückenden Energie schiebt er Hindernisse von sich weg. So wird der Raum geschaffen, um etwas Neues in der Welt zu manifestieren. 

Nur durch das nicht verfügbar Sein für Einflüsse von außen folgt er seiner inneren Führung (er öffnet sich natürlicherweise nur dann für Einfluss, wenn es seine Kreationen bereichert). Der Manifestor bekommt seine Handlungsimpulse nicht aus der Interaktion mit anderen, wie es bei den meisten Menschen der Fall ist, sondern indem er sich von anderen distanziert und in seinen eigenen Raum zurückkehrt. Dort holt er aus sich selbst heraus alles, was er braucht.

Macht er zu viele Kompromisse da seine Umwelt ständig von ihm fordert sich zu öffnen und verfügbar zu sein, geht der innere Friede verloren und er wird immer zorniger. Das, was er hinausbringen will, schafft es dann nicht zur Manifestation, da er sich ständig davon ablenken lässt und seine Energie für das verwendet wird, was andere durch ihn zur Manifestation bringen wollen. 

Im Gegensatz zu der Mehrheit der Menschen, die durch die Offenheit für Impulse von außen zu ihrer Verwirklichung kommen, hat der Manifestor einen natürlichen Schutz, um von diesen Einflüssen abgeschirmt zu sein. Denn er ist nicht hier, um aus dem zu schöpfen, was bereits manifestiert ist und er ist im Grunde auch nicht hier, um die Ideen anderer Menschen zu verwirklichen (obwohl er dafür Katalysator sein kann, wenn es korrekt ist). Er ist hier, um aus der Verbundenheit mit der größeren Ordnung neue Impulse in die Welt zu bringen oder der bestehenden Welt ein neues Muster hinzuzufügen.

Die geschlossene, abweisende Aura, die aus der Kombination von undefiniertem Sakral-Zentrum und motorisiertem Kehl-Zentrum entsteht, ermöglicht ihm, sich unabhängig durch Felder zu bewegen, neue Wege zu erschließen, Hindernisse von sich wegzuschieben und Türen zu öffnen, um das in die Welt zu bringen, von dem er erkannt hat, dass es fehlt.

Er kann sich selbst und seine Inspiration manifestieren, wenn er äußere Einflüsse von sich wegschiebt. So schiebt seine Energie auch andere Menschen von sich weg und hält sie auf Abstand, weil nur so der Raum für die Manifestation entstehen kann. Ein Manifestor, der diesen Raum kreiert bringt einen reinen Geist in die Welt. Die richtigen Initiativen sind nicht von anderen Menschen, sondern vom Transitfeld der Planeten beeinflusst.

Ein Design des Alleinseins

Ein Manifestor manifestiert dann das Richtige, wenn er genug Abstand hat. So wird er oft als einsamer Wolf bezeichnet, der nicht Teil der Herde ist, aber auf die Herde einwirkt. Das, was dem Manifestor seine Macht gibt, macht ihn zugleich unerreichbar. Er ist gerade dann am tiefsten mit sich selbst verbunden, wenn er unabhängig und unbeeinflusst bleibt. 

Sich mit einer geschlossenen Aura unbeeinflusst durch die Welt zu bewegen ist wirklich der einzig gesunde Weg für den Manifestor. Aber wie schwierig es doch ist, mit dieser Energie von Menschen umgeben zu sein, die alle offen sind für Interaktion. Es stößt immer auf Irritation, wenn der Manifestor den Raum betritt. Und Manifestoren spüren das ihr Leben lang. Da sie aber vor allem als junge Menschen davon abhängig sind, nicht von der Gemeinschaft verstoßen zu werden, lernen sie sich anzupassen und sich wie die anderen zu verhalten.

Der Manifestor hat die Fähigkeit, sich frei durch die Welt zu bewegen. Wenn es keinen Weg gibt, wird er selbst zum Weg. Viele Manifestoren wissen jedoch nicht, dass sie das können. Sie haben ein Leben lang trainiert, sich an ihre Umwelt anzupassen, um nicht ständig anzuecken. Sie fühlen sich schwach, weil sie mit der Leistung der Generatoren nicht mithalten können. Sie geben ihre große Macht auf, trauen sich nichtmehr zu initiieren und sich die Welt wirklich so zu gestalten, wie sie sie haben möchten.

Der Manifestor spürt, dass er anders ist als die Menschen um ihn herum. Er weiß aber nicht, warum. Die anderen spüren es auch. Und er versucht es auszugleichen, indem er sich besonders freundlich oder sozial gibt. Der Manifestor ist aber nicht hier, um gemeinsam mit anderen einen Schaffensprozess zu genießen, sondern er ist hier, um einen Prozess zu starten (oder zu beenden). Wenn andere den neu entstandenen Raum beleben und erhalten, muss sich der Manifestor zurückziehen.

Ein Manifestor der zu viel auf Fragen reagiert und sich zu eng mit seinen Mitmenschen verbindet ist im Nicht-Selbst. Er manifestiert dann nichtmehr das Richtige und kann zum Supersklaven für Generatoren werden, die den Traum des Manifestierens träumen. Er kann sich in dem magnetischen Sog der Generatoren verlieren.

Beziehungen

Die meisten Menschen sind so angelegt, dass alles, was sie für ihre Selbstverwirklichung brauchen durch die Beziehung zu anderen entsteht. Daher verstehen sie die Bedürfnisse des Manifestors meist nicht. Der Manifestor hat die seltene Eigenschaft, niemand anderen zu brauchen, um zu wissen, was er tun möchte, und er kann es unabhängig von anderen tun. Daher wird er als unzugänglich und abweisend wahrgenommen.

Meistens versuchen die Menschen ihn zu öffnen in der Annahme, dass er Vorschläge, Fragen oder Einladungen von seiner Umgebung braucht, genau wie sie selbst. Oder sie versuchen ihn zu öffnen und zum Reagieren und Mitmachen zu bewegen, weil sie unbewusst die katalysierende Kraft des Manifestors nutzen wollen, um etwas in ihrem Leben zu bewegen. 

Der Manifestor hat die Verantwortung, seine Manifestationen zu schützen und das sieht häufig so aus, dass sich andere von ihm weggestoßen oder ausgeschlossen fühlen. Wenn er seinen Frieden finden möchte, und um das richtige zu manifestieren, muss er aufhören es allen recht zu machen, dazugehören oder beliebt sein zu wollen. Er hat eine Anführer-Natur und Anführer stehen in natürlicher Distanz zur Gruppe. Der Manifestor ist kein Schaf, er ist ein Wolf, der mit Schafen aufgewachsen ist und dem niemand gesagt hat, dass er ein Wolf ist.

Oft sind Manifestoren sehr großzügig und neigen dazu, Dinge zu korrigieren oder Probleme zu beheben die sie in ihrer Umgebung wahrnehmen, weil sie sehen, dass niemand etwas unternimmt und sie wissen, dass sie es tun können. Durch ihr offenes Sakral nehmen sie die Bedürfnisse und Sehnsüchte anderer Menschen wahr. Sie wissen, dass sie diese erfüllen können. Auch ihr Umfeld spürt dies und kann versuchen die Fähigkeiten des Manifestors für die Erfüllung der eigenen Sehnsüchte zu benutzen.

Das verstärkt die Notwendigkeit für den Manifestor, sich immer wieder aus der Aura anderer zurückzuziehen, um nicht Gefahr zu laufen, seine Fähigkeit neue Tatsachen zu schaffen für die falschen Ziele zu nutzen. Im Rückzug kann er sich erinnern, wofür er seine Energie wirklich einsetzen möchte.

Die Einsamkeit wird noch verstärkt von dem Umstand, dass der Manifestor immer wieder die Erfahrung macht, nicht verstanden und falsch behandelt zu werden. Daher zieht er sich noch mehr zurück.

Durch seine geschlossene Aura , die nach außen abgibt, aber das Außen nicht in sich hineinlässt, kann er energetisch von anderen Menschen nicht gelesen werden. Seine Mitmenschen wissen nicht, was in ihm vorgeht. Gleichzeitig spüren sie aber, dass er eine Auswirkung auf ihr Leben hat und sind verunsichert darüber, welche Art von Auswirkung es sein wird. Die geheimnisvolle Aura verleitet zu Spekulationen. Um dem keine Nahrung zu geben und Widerstände oder Ängste anderer Menschen abzubauen, kann der Manifestor seine Stimme einsetzen und über den sprachlichen Ausdruck seine Absichten kommunizieren oder etwa auch über seinen Gefühlszustand aufklären.

Einsamkeit durch Konditionierung und Nicht-Selbst

Manifestoren können sich dann einsam fühlen, wenn sie von der Energie definierter Sakralzentren beeinflusst sind. Denn das erzeugt in ihnen ein Verlangen, das nicht zu ihnen gehört. Wenn sie sich wirklich in ihr eigenes Zentrum zurückziehen und sich aus der Aura anderer Menschen (immer wieder) entfernen, wird die Verbindung mit den Menschen von einer Verbindung mit der Natur, dem Kosmos, Spirit oder dem größeren Ganzen abgelöst.

Und das ist wirklich ihre primäre Beziehung. Die Beziehung zum ‘Programm’. Es ist wichtig, dass sie diese Beziehung pflegen, indem sie von Menschen auf Abstand gehen oder lernen in Gesellschaft bei sich zu bleiben, denn es ist ihre Aufgabe, das Programm zu manifestieren. Manifestoren, die tief von der Welt der Generatoren konditioniert sind, können die Anbindung an diese Quelle verlieren und vergessen, wovon sie wirklich genährt werden und wer sie wirklich sind.

Sind sie mit der Welt der Generatoren identifiziert, erleben sie Einsamkeit. Denn dann sind sie so nahe an der wohligen Lebendigkeit dieser Menschen dran und merken dennoch, dass sie nie ganz daran teilhaben können. Sie merken, dass die anderen Menschen eine Verbundenheit genießen, zu der sie keinen Zugang haben und dass es sie von ihrer eigenen Natur wegkonditioniert, je tiefer sie eintauchen. Sie fühlen sich einsam, weil sie merken, dass sie in dieser Situation abseits der anderen stehen und gleichzeitig durch die Konditionierung auch nicht ganz sie selbst sind, also auch diese Verbindung nicht da ist.

Dekonditionierung

Der Manifestor kommt ganz in sein Zentrum und seine Kraft zurück, wenn er sich von anderen Menschen entfernt – und von innerer Autorität geführt aus eigener Initiative wieder annähert.

Der Manifestor geht idealerweise auf Abstand, um unbeeinflusst seine Kräfte zu sammeln und erkennen zu können, was er tun möchte. Er ist in seiner Aura immer allein. Wenn er aufhört, anderen gefallen zu wollen oder zu versuchen dazuzugehören, kommt er ganz in seiner Kraft an. Dann spielt es keine große Rolle mehr, dass zwischen ihm und anderen eine Barriere ist. Dann wird diese Barriere zum Freund, weil er erkennt, dass sie ihm ermöglicht, unabhängig zu handeln.

Wenn er ganz in seinem Zentrum ankommt, möchte er nicht mehr von anderen aufgehalten werden. Er merkt, dass seine geschlossene Aura sein bester Freund ist. Und er fängt endlich an, seine freie kreative Natur zu erleben und dies als Geschenk zu erkennen.

Rückverbindung an den eigenen Daseinszweck und die richtigen Beziehungen heilen Einsamkeit

Ein Manifestor im Selbst ist im Frieden mit seiner Sonderstellung. Er kommt durch die richtigen Initiativen mit den richtigen Menschen in Beziehung, die ihm die Freiheit und Unabhängigkeit zugestehen, die ein Manifestor braucht. Ein gesunder Manifestor wird sich immer wieder mit seiner kreativen Quelle rückverbinden, indem er sich von anderen Menschen entfernt.

Wenn der Manifestor zu sich selbst zurückkommt merkt er, dass er sich allein wohlfühlt.

  • Er kann lernen, das richtige Maß an Verbundenheit mit anderen zu kultivieren.
  • Er verbindet sich mit dem Kosmos, der Natur, mit Tieren.
  • Die Einsamkeit in Gesellschaft verschwindet, wenn er im Zusammensein mit anderen sich selbst leben kann und als er selbst wahrgenommen und anerkannt wird.
  • Als er selbst gesehen wird er durch seine Initiativen.
  • Die richtigen Menschen in seinem Leben sind diejenigen, die ihn als Manifestor lieben, anstatt einen faulen, verschlossenen Generator in ihm zu sehen.

Angekommen

Wenn ein Manifestor ganz in seiner Natur ankommt, ist er so von seinem eigenen Spirit erfüllt und mit der universellen Führung verbunden, dass er sich an diesem Ort nicht einsam fühlt. Hier fehlt ihm nichts. Er ist dann so in seiner Kraft, dass er weiß er kann andere Menschen in Beziehungen initiieren, wenn er sich allein fühlt. Von hier aus kann er sich alles manifestieren, was ihm Frieden bringt. Von hier aus tauchen Menschen in seinem Leben auf, die genau richtig für ihn sind, die ihn für seine Natur feiern und diese Qualität in ihrem Leben begrüßen.

Ein Manifestor, der seine Natur befreit hat, möchte nicht unbedingt Teil einer Gruppe sein. Er genießt seine Freiheit und schließt sich anderen nur dann an, wenn diese Freiheit dabei erhalten bleibt. Er interessiert sich vor allem für seine eigenen Kreationen und tut sich mit anderen Menschen zusammen, um eine Auswirkung zu haben und Unterstützung für seine Initiativen zu bekommen.

Wenn er zu seiner Manifestor-Natur erwacht, ist Einsamkeit kein Thema mehr. Sie wird nun ersetzt von dem Drang, etwas in die Welt zu bringen und der extatischen Schöpferkraft die dadurch in ihm erwacht. Der Freude am Erschaffen und dem Frieden der aus ungebremstem Manifestieren entsteht. 

Das Empfinden von Leere und Verlorenheit im Angesicht einer Menschenwelt, der man sich nicht vollständig zugehörig fühlt wird ersetzt durch Frieden mit sich selbst und der Welt und dem Genuss, den das Ausschöpfen der eigenen Fähigkeiten bringt. Auch wenn man als Manifestor merkt, dass man eine positive Auswirkung auf das Leben der anderen haben kann, spürt man seinen eigenen Platz in der Welt und fühlt sich eingebunden.